Samstag, 15. Oktober 2011

KULTur-Tour in Dortmund: Lese-Lausch-Lernreise 2011

KULTur-Tour
in Dortmund: Lese-Lausch-Lernreise 2011



Am Sonntag, dem 17. Juli 2011 um 13.00 Uhr fand im 9. Jahr die Lese-Lausch-Lernreise mit der Künstlerin und Autorin Bruni Braun in Dortmund statt. Die beliebte kulturelle Veranstaltung, für die die Karten im Vorfeld immer ausverkauft sind, startete bei freundlichem, sonnigen Wetter bei der Bezirksverwaltungsstelle Scharnhorst.




Die Dortmunder Künstlerin Bruni Braun ist nicht nur durch die Ausstellung ihrer Kunstwerke bekannt, sondern auch durch ihre literarischen Vorträge. Nicht zuletzt hat sie die - Lese-Lausch-Lernreise ins Leben gerufen, mit der sie nicht nur die Intention verfolgt, interessierten Bürgern die Literatur, sondern auch ihren Heimat-, bzw. Wohnort nahezubringen. Dies tut sie mit Erfolg, denn mit fünfzig Teilnehmern war der Bus voll besezt.
Vor der Abfahrt stellte die Initiatorin Bruni Braun sich mit einigen der Mitverantwortlichen für einen gelungenen Tag zum Foto auf.





Das Bild zeigt u. a. die Geschäftsführerin und Stadtmarketingleiterin Marion Hardt der Stadt Dortmund (4.v.li.), die Autorin Annemarie Vahlhaus (5.v.li.), die Autorin Baeredel (6.v.li.) Bezirksbürgermeister Rüdiger Schmidt, Scharnhorst (7.v.li.), die Iniatiorin, Künstlerin Bruni Braun (3.v.re.)


Dann bestiegen auch die letzten Teilnehmer den Bus und das Event konnte beginnen.




Station I: Klärwerk Scharnhorst
In Dortmund gibt es nicht nur das Lanstroper Ei,



sondern auch zwei große charakteristische „Eier“, die des Nachts immer so schön grün angestrahlt erscheinen. Spätestens wenn man nachts über die Bahn 236 fährt, hat sich schon mancher gefragt, ob ein Ufo vor ihm gelandet sei. Doch was da so grün vor ihm leuchtet, ist Bestandteil des Klärwerks in Dortmund Scharnhorst. Die beiden Faultürme sind als weithin sichtbares Wahrzeichen des Unternehmens und der Stadt Dortmund sicherlich vielen Menschen bekannt.




Nach der Ankunft im Klärwerk Scharnhorst um 14.00 Uhr bedankte sich der Bürgermeister  beim Lippeverband. Nachdem alle im Lesesaal Platz genommen hatten, stellte sich die Autorin Baeredel (Elvira Brehl) aus Dortmund-Derne vor und erklärte, dass sich ihr Autorinnenname aus ihren diversen Vornamen zusammensetzt, was zur allgemeinen Erheiterung beitrug. Baeredel hat mehr als ein Dutzend Bücher, deren Cover sie selbst gestaltete, bei verschiedenen Verlagen publiziert. Im Saal war es mucksmäuschenstill, während sie aus ihren Werken vorlas. Als ihr Vortrag endete, gab es heftigen Applaus. Ein begeisterter Zuhörer kommentierte Baeredels Beitrag mit: „Die ewige Wiedergeburt des Lebens“.








Im Anschluss an die Lesung fand ein Umtrunk statt. Nach der willkommenen Erfrischung bestiegen die Teilnehmer den Bus und man war gespannt auf den musikalischen Stopp, der als nächstes folgte. Frau Hardt hatte hierbei eine ganz besondere Überraschung angekündigt, auf die alle neugierig waren.




Station II: St. Petrus-Canisius-Kirche, Husen
Über Altscharnhorst, Neuscharnhorst und Kurl ging die Busfahrt nun weiter nach Husen zur St. Petrus-Canisius, Husen, am Kühlkamp 11. Die Katholische Kirche in Dortmund-Husen hatte die Pforten weit geöffnet, als der Bus vorfuhr.




Buntes Treiben regte sich um die Kirche herum. Die Canisius-Gemeinde besitzt neben der Kirche noch einen Kindergarten. Dieser feierte gerade sein 50jähriges Bestehen. Natürlich war auch Bruni Braun mit ihren Gästen herzlich eingeladen, und so gab es vor dem Konzert zunächst noch  Bratwürstchen, Kaffee und Kuchen. Nicht nur die Kinder hatten viel Spaß, auch die Eltern vergnügten sich köstlich.
Danach wurden die Begleiter der LLL-Reise in der Kirche vom stellvertretenden Kirchenvorstandsvorsitzenden Hans Scholz und dem Musiker-Paar Susanne & George El erwartet. Nach der Begrüßung stellte Herr Scholz den Besuchern die modernisierte Kirche mit ihren Schutzheiligen vor. Besondere Aufmerksamkeit erregte ein in Gelbtönen gehaltenes Fenster, des Düsseldorfer Künstlers Thomas Jessen, vor dem ein schwarzer Schuh platziert war. Es symbolisiert das positive Werk Kolpings und ist ein Geschenk der Kolping-Gemeinde zum 50jährigen Jubiläum der Kirche. Der Schuh vor dem Kirchenfenster ist symbolisch für Kolpings Verbundenheit mit den Gesellen, denn er selbst lernte einst das Schuhmacherhandwerk, bevor er sich als katholischer Priester mit sozialen Missständen auseinandersetzte und das Kolpingwerk gründete.



 Das Kolpingfenster in der katholischen Husener Kirche
Hans Scholz kündigte nun das Musiker-Paar Susanne & George El an. Das Musiker-Ehepaarbegrüßte das Publikum und die Darbietungen, die folgten, vereinigten  Jazz und Klassik. Die Geigenvirtuosin Susanne vertrat das klassische Lager, George war für den Jazz zuständig. Neben dem Werk des bekannten Komponisten der Barockzeit Johann Sebastian Bach, das die Musikerin auf ihrer Geige vortrug, gab es auch gemeinsam gespielte Evergreens, wie z. B. „Mac the Knife = Mecki Messer“ aus der Dreigroschenoper und der internationale Hit „Petite fleur“ zu hören. Die gemeinsam in harmonischer Weise instrumental vorgetragenen Klänge von Klassik und Jazz erreichten direkt die Herzen der Zuhörer, die rhythmisch mitgingen und nach jedem Stück applaudierten.



Das Musikerpaar spielte und das Publikum lauschte gebannt.
Dennoch schien noch etwas zu fehlen. Was es wohl war?
Richtig: Die angekündigte Überraschung, auf die alle doch bereits so gespannt waren!
Als diese Überraschung erschien, war das ein Phänomen. Der kleine, vierjährige Philipp, Sohn des Musikerpaares, betrat die Bühne, ergriff das Mikrofon, das ihm der Papa reichte, und schmetterte, instrumental begleitet von seinen Eltern, selbstbewusst und gekonnt einen Song hinein. Die Zuhörer waren begeistert, und der Applaus wollte nicht enden.




Philipp war der Star des Nachmittags...
Doch es wurde Zeit, aufzubrechen, um die nächste  und dritte Station anzufahren.

Station III: Haus Wenge
Die Gesellschaft bestieg also wieder den Bus, und vergnügt ging es weiter nach Lanstrop zu Haus Wenge. Der im 13. Jahrhundert von Goswin und Johann von der Wenge erbaute ehemalige Adelssitz war auch Ursprungsort des später in den Grafenstand erhobenen Geschlechts derer von Lambsdorff. Im 16. Jahrhundert wurde Haus Wenge in gotischen Formen neu gebaut. Nach kriegerischer Zerstörung im 16. Jahrhundert behielt man beim Wiederaufbau die äußeren Formen bei. Allein die Inneneinrichtung wurde später dem Barockstil angemessen. Haus Wenge gehört seit 1952 der Stadt Dortmund, die es umfassend restaurieren, und als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eintragen ließ.


Haus Wenge




 Um mittlerweile 16.00 Uhr erreichte der Bus Haus Wenge. Der historische Ort mit  seinem anliegenden Park, präsentierte sich als ideale Location für eine Lesung von spannenden Sagen und lustigen Anekdoten aus der Lanstroper Geschichte, die gebannte Zuhörer von der Dortmunder Autorin Annemarie Vahlhaus hörten. Sie honorierten den Vortrag mit reichlich Applaus. Der Bürgermeister, Herr Schmidt, bedankte sich ausdrücklich bei Frau Vahlhaus wegen ihres Einsatzes für die Regionale Geschichte. Die Autorin hat bereits Bücher und zahlreiche Berichte über Lanstrop und die Umgebung geschrieben. Zu ihrer Ehrung bekam sie deswegen im Jahr 2006 sogar die Scharnhorstmedaille verliehen. Im selben feierlichen Akt bekam übrigens, neben fünf weiteren verdienten Bürgern, auch die Künstlerin Bruni Braun diese Medaille zuerkannt.



Besondere Früchte...



... und eine Entenfamilie auf der Mauer waren im Wenge-Park zu bewundern.


Der Bürgermeister kündigt die Autorin Anneliese Vahlmann an, die heimatliche Geschichten liest.





Man tauschte sich aus...


Doch wie es die Zeit so an sich hat, schreitet sie weiter fort; und so hieß es Abschied nehmen von der Parkidylle um Haus Wenge. Zum letzten Mal bestieg man an dem Tag den bonbonroten Bus und ließ sich gemütlich zur vierten Station, dem Hallenbad „Die Welle“ chauffieren.






Gerhard Johann David von Scharnhorst war ein deutscher General und Militärreformer während der Zeit der Befreiungskriege. Er wurde am 12. November 1755 in Bordenau bei Osnabrück geboren und verstarb am 28. Juni 1813 in Prag. Nach ihm wurde der Dortmunder Stadtbezirk Scharnhorst benannt. Vorbei am Scharnhorst-Gedenkstein auf der Verkehrsinsel, in Höhe der Flughafenstraße 359, fuhr der Bus in Richtung Hallenbad weiter.


Station IV: Hallenbad „Die Welle“
Im dortigen Cafè-Bereich nahmen die Gäste Platz und konnten frische Waffeln mit diversen Getränken und natürlich Kaffee genießen. Währenddessen tauschte man sich aus und plauderte über das bisher Erlebte.


Neuer Vorsitzender Manfred Lesinski




ehemaliger Vorsitzende Klaus Henter



Die Bedienung war sehr nett und sorgte dafür, dass alle Gäste gut versorgt waren.
Sowohl der neue Vorsitzende des Derner Schwimmvereins, Manfred Lesinski, als auch der ehemalige Vorsitzende, Klaus Henter, waren vor Ort. „Der Neue“ hielt eine Rede, begrüßte alle Anwesenden herzlich, berichtete über Neuerungen des Schwimmbads und lud zu dessen Besichtigung nach der Veranstaltung ein. Doch zunächst folgte die Lesung der Künstlerin Bruni Braun, die gern Geschichten mitten aus dem Leben schreibt. Auch dieses Mal las sie den Gästen ein spannendes, ergreifendes Erlebnis mit dem Titel „Ein ganz normaler Tag“ vor.

Es handelte vom Älterwerden, der Verdrängung dessen, verbunden mit dem Wunsch, selbst am Geburtstag am besten nicht daran erinnert zu werden, der sogar in die Forderung mündete, sich noch nicht mal durch einen Blumenstrauß des Ehemannes, daran zu erinnern. Somit geht es auch um den Gatten, der wohl oder übel auf das Schenken verzichtet. Trotzdem spielt eine große, rote Blüte eine Rolle, die ihr von einem anderen - und dann auch noch am Geburtstag – zum Geschenk gemacht wird, worüber sie sich sehr freut, was dem Ehemann nicht verborgen bleibt…


Eine wunderbare, sehr charmante Geschichte, in der „der andere“ ein kleiner Junge ist. Die Zuhörer kamen teilweise aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus.


Eine Gruppe löste sich aus der Zuhörerschaft und folgte dem Vorsitzenden Manfred Lesinski zur Besichtigung des Schwimmbads. Manche verabschiedeten sich mit den Worten: „Bis zum nächsten Mal“; die Übrigen unterhielten sich im Cafè und fachsimpelten.
Eine Gruppe löste sich aus der Zuhörerschaft und folgte dem Vorsitzenden Manfred Lesinski zur Besichtigung des Schwimmbads. Manche verabschiedeten sich mit den Worten: „Bis zum nächsten Mal“; die Übrigen unterhielten sich im Cafè und fachsimpelten.


Auch ich sage zu Bruni Braun: Es hat mir sehr gut gefallen. Bis zum nächsten Mal – bis zur Lese-Lausch-Lernreise 2012!
Mein Dank gilt außerdem noch im Besonderen Herrn Pastor Gregor Orlowski der Canisius-Gemeinde in Husen, der mir mit zwei Batterien für meine Kamera aushalf, als meine frisch eingelegten, schon nach kurzer Zeit den Geist aufgaben.


 
Internet:
Bruni Braun
Malerei & Poesie
http://www.brunibraun.de/




Baeredel
http://www.baeredel.de/
http://www.zeitgeschenke.de/


NRW-Stiftung


Stählerndes Weltraum-Ei (Ufo); Lanstroper Ei
www.nrw-stiftung.de/projekte/projekt.php?pid=353




Lippeverband Klärwerk Dortmund-Scharnhorst
http://web2.cylex.de/firma-home/lippeverband-klaeranlage-dortmund-scharnhorst-3136284.html
Kolpingfenster
http://www.kolping.de/kf/kolpingsfamilie_dortmund_husen/index.html?page_id=23


Heimatverein Kurl/Husen
http://www.heimatverein-kurl-husen.de/Heimatverein_Kurl_und_Husen_e.V./Fotos.html




12. November 2006, Scharnhorstmedaille für Anneliese Vahlhaus
http://www.verband-wohneigentum.de/sg-lanstrop/on21699




Parks und Gärten in Dortmund – Haus Wenge
http://parks.dortmund.de/project/assets/template1.jsp?smi=2.11&tid=85204




Hallenbad Scharnhorst/ Schwimmbad Die Welle
44328 Dortmund; Derner Schwimmverein
 www.sv-derne.de


DieserText ist auch bei Ruhrstadt Netzwerk veröffentlicht.



Lieben Gruß

Sabine Grimm



















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